Einer meiner Chefs hat mir mal gesagt: Wenn er selbst involviert ist, möchte er nicht, dass ich das Vermitteln beginne.
Auch in der Mediationsausbildung wurde mir klar: Wenn ich selbst ein Teil des Konfliktes bin, dann kann ich für mich selbst eine Brücke schlagen. In dem ich mich in hineinversetze in die andere Person. Jedoch bin ich dann nicht die geeignete Person, um zwischen den Parteien eine Klärung herbeizuführen.
Weshalb das so ist?
Meine eigenen Bedürfnisse und Gefühle wollen in solch einer Situation auch gehört werden und sie haben eine Stimme. Das ist gut so! Doch gerade darum bin ich dann wenig geeignet, die Konfliktmoderation zu übernehmen.
Wo bin ich als Assistenz involviert:
Die Vermittlung zwischen Chef und Dritten kann funktionieren. Sie muss allerdings nicht. Ich rate allen Assistenzen: Horcht in euch hinein, ob das jetzt passend ist. Manches Mal ist es das, manchmal allerdings nicht. Es ist jedes Mal ein Kraftakt und oft ist der Bote als Übermittler derjenige, der gescholten wird. Wichtig ist: Die Möglichkeiten zur Vermittlung hängen stark vom Verhältnis voneinander ab. Habe ich eine vertrauensvolle Beziehung zu meiner Chefin oder meinem Chef, kann ich anders hier rein gehen, als wenn das gegenseitige Vertrauen gerade im Aufbau ist. Oder womöglich gar nicht vorhanden (ja, auch das gibt es!).
Total logisch: alle(s) geht/gehen durchs Vorzimmer…
Total logische Seminaridee: Konfliktkompetenz für die, die da sitzen und durch deren Hände, Augen und Ohren alles geht. Toll!